Isabelle Bodenseh Quartett am Freitag 22.11.2024, 20 Uhr
Veranstaltungsort: Forum am Schießberg (Hermann Hesse-Gymnasium)
Flowing Mind
Isabelle Bodenseh - Querflöte
Lorenzo Petrocca - Gitarre
Thomas Bauser - Hammond Orgel
Lars Binder - Schlagzeug
Die Verbindung aus Flöte und Orgeltrio ist erfrischend unverbraucht und reizvoll, besonders, wenn sie mit so viel Einfallsreichtum daherkommt wie bei Isabelle Bodenseh, Thomas Bauser, Lorenzo Petrocca und Lars Binder, die schon 2018 mit dem Album "Mrs. Bo’s Cookbook" aufhorchen ließen.
Nicht nur, dass die Vier unablässig swingen und sich gegenseitig durch gewitzte und inspirierende Eigenkompositionen herausfordern, sie bilden sogar eine groovende organische Einheit, die für diese Instrumentenkombination geradezu mustergültig ist.
Querflöte und Hammondorgel führten lange im Jazz ein Schattendasein und rückten nahezu zeitgleich Mitte der 50er Jahre ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Aufstieg der Orgel war kometenhaft: das Modeinstrument des Soul Jazz der 60er Jahre erschien schon zwanzig Jahre später nur noch als Vorläufer des Synthesizers, seine alternden Stars als letzte Dinosaurier; dann aber kam ihr Comeback.
Der bevorzugte Gast eines Organ Trios in der klassischen Besetzung Hammond, Gitarre, Schlagzeug war seit je das Tenorsaxophon. Das liegt wohl daran, dass man von Flötisten relaxtes, säuselndes Spiel erwartete und entsprechend geboten bekam. Isabelle jedoch zeigt mit Temperament und Power ihres oft siedend hotten Spiels auf der Flöte, dass nicht an das Klischee gebunden ist, wer auch anders kann!
Selten erreichten Flöte-Orgel-Paarungen eine so verblüffende Homogenität und feinabgestimmte Spielkultur wie wir sie auf dem Album "Flowing Mind" bewundern können. Das zeigt sich schon im Eröffner "ConFluting". Um dieses Uptempo-Stück auf der Bassflöte anzubringen, ohne dass die Frequenzen geschluckt würden, musste das Quartett "klassisch-dynamisch und kammermusikalisch spielen", erklärt Isabelle: "Von meiner Seite aus kann Musik in vielen Momenten nicht leise genug sein. Da hat die Klassik mit den vornotierten und sehr differenzierten Dynamikangaben klare Vorteile!"
Isabelle Bodenseh's Komposition "Flowing Mind" entstand nach einer Schreibblockade bei der Fahrt zu einem der ersten Konzerte nach dem Corona-Vakuum. Der "Flowing Mind" spielt auch in ihrem Musiker- und Familienleben mit einer schwerstbehinderten Tochter eine Rolle in der nötigen Eigenständigkeit, Flexibilität und Toleranz für neue Wege außerhalb des Mainstreams.
Als "reie Weltmusikerin mit einem universellen Musikverständnis ohne Barrieren" sieht sich die Halbfranzösin. Ohne ihre klassischen Flötenfinessen ad acta zu legen, hat Isabelle ihre Klangfarbenpalette und ihren stilistischen Radius stetig erweitert. Prägend war ihre Zeit in Kuba, wo sie afrokubanische Musik studierte. Seither ist sie eine Meisterin im Latin-Idiom.
Ein „soul brother“ ist Lorenzo Petrocca, dessen Wärme und Tiefe sich in seinem Spiel offenbart und mit dem sie vor drei Jahren das Duo-Album "Essenza" eingespielt hat. Er stammt aus der Pythagoras-Stadt Crotone, der er seinen "Mediterranean Bossa" gewidmet hat.
Thomas Bauser ist als Solist und Begleiter ein hellhöriger Kommunikator, der stets die Essenz eines Stückes erfasst und dem das organistentypische „Overplay“ fremd ist.
Einen Schlagzeuger wie Lars Binder, der mühelos nicht nur Melodie-, sondern auch Akkordinstrument ersetzt muss man erst einmal finden.
Karten können unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! reserviert werden.
Ticketpreise: 16 Euro (Förderer 20 Euro, ermäßigt 12 Euro) Schüler:innen frei
Einlass 19.30 Uhr
Beginn 20 Uhr