Wienand-Johnen-Pfeiffer2 am 22.01.2016
Alexander Wienand, Klavier
Urs Johnen, Kontrabass
Frieder Pfeiffer, Gesang
Andreas Pfeiffer, Gitarre
Jan-Philipp Wiesmann, Schlagzeug
Neue Grenzen
"Natürlich ist klar, dass wir Neues ausprobieren wollen." Alexander Wienand weiß, dass die Ziele nie andere waren bei WienandJohnenPfeiffer2 - zum dritten Besuch bei Jazz am Schießberg im dritten Jahr in Folge ergibt sich der Drang, neues Gebiet zu erkunden, nun aber noch zwangsläufiger. "Zuhörer, die zu allen drei Konzerten gekommen sind, sollen selbstverständlich nicht dreimal dasselbe hören", sagt Wienand.
Also (fast) alles wieder von Anfang. In den ersten beiden Gastspielen am Schießberg bewegten sich die vier Exil-Calwer als Grenzgänger zwischen den Welten Klassik, Jazz und Pop. Dort fühlt sich das Quartett immer noch zuhause, doch sollen die fremden Welten noch weiter erschlossen und miteinander verknüpft werden. So darf beispielsweise die Klassik durchaus mehr Einfluss finden im Programm, was zu recht spannenden Ergebnissen führen soll. Gleichzeitig soll sich das dynamische Spektrum vergrößern. Eine elementare Veränderung dabei: "Schon zum Start des Ensembles haben wir viel über einen Schlagzeuger nachgedacht. Jetzt haben wir endlich einen", verrät Bassist Urs Johnen. Jan-Philipp Wiesmann, der mit Wienand an der Musikhochschule Würzburg studierte, soll weitere musikalische Grenzen öffnen. Wiesmann ist für die Gruppe kein Unbekannter. "Wir haben schon miteinander Musik gemacht, was die Probenarbeit natürlich immens erleichtert", sagt Johnen. Das erscheint elementar für die Projektformation, deren Programm in wenigen Tagen erarbeitet werden will. Der Beruf und die Familie hat die ehemaligen Calwer in der Republik verstreut, so genießen WienandJohnenPfeiffer2 die eher seltenen Tage in der Heimat, wenn sie auch vornehmlich am Instrument und nicht bei den Eltern am Esstisch verbracht werden.
Viel will die Formation noch nicht verraten über das Programm für 2016, zu wenig lässt sich konkret formulieren, bevor die Probenarbeit ganz abgeschlossen ist. "Es ist ein Prozess mit offenem Ausgang", sagt Gitarrist Andi Pfeiffer. Neue Stücke, die Potenzial für den gewünschten bandeigenen Charakter haben, sind ausgewählt, Arrangements erarbeitet. "Doch wie gut etwas funktioniert, sehen oder hören wir erst live", sagt Wienand. "Und das merkt man manchmal früher und manchmal später", ergänzt Sänger Frieder Pfeiffer. "Aber wenn es klappt, ist es schon in den Proben ein ziemlich gutes Gefühl."
Und das war es bisher auch bei jedem Konzert, so Andi Pfeiffer: "In der Schule, die wir besucht haben, vor vielen Menschen, die wir kennen. Das ist für uns schon ein Highlight im Jahr - und das gleich am Anfang."
Zur Band
Wo beginnt der Ernst, wo endet die Unterhaltung? Die Antwort auf die Frage nach der Unterteilung zwischen E- und U-Musik geben WJP2 auf ihre Weise. Seit ihrer Kindheit wandeln sie selbst zwischen den Welten Klassik, Jazz und Pop und fühlen sich in diesen Grenzgebieten hörbar wohl. Aus jedem Stil bringen sie ihre speziellen Erfahrungen ins Ensemble - und fügen sie dort zu einem spannenden Ganzen zusammen. So wenig sie musikalisch zu verorten sind, so einfach ist es in Bezug auf ihren Ursprung. Den hatten alle vier in Calw. Deswegen kommen sie gerne immer wieder dorthin zurück. Nach ihren erfolgreichen Konzerten in den vergangenen Jahren sind sie nun bereits zum dritten Mal bei Jazz am Schießberg zu Gast.
Alexander Wienand (Klavier) zeigte bereits als Kind professionelle Ambitionen auf dem klassischen Klavier und gewann zahlreiche Auszeichnungen und Preise. Von der Musikschule Calw führte sein Weg über die Musikhochschule Stuttgart nach Würzburg, wo er klassisches und Jazz-Piano studierte. Alexander Wienand konzertiert international mit verschiedensten Formationen und hat bereits mehrere Tonträger veröffentlicht.
Urs Johnen wurde nach ersten Schritten an der Musikschule Calw und an der Musikhochschule Stuttgart in Weimar zum klassischen und Jazz-Kontrabassisten ausgebildet. Mit den ersten Tönen auf dem Kontrabass ging seinerzeit die Gründung eines jugendlichen Jazzensembles einher, zu dessen ersten Mitgliedern Alexander Wienand und Andreas Pfeiffer zählten. Urs Johnen konzertiert mit diversen Jazzensembles und reist regelmäßig mit Projektorchestern um die Welt.
Frieder Pfeiffer (Gesang), vielen Calwern aus Mania-Pictures—Filmen bekannt, begann seine musikalische Ausbildung bei den Aurelius Sängerknaben, studierte beim weltberühmten Bariton Thomas Quasthoff in Detmold und ist ein Grenzgänger zwischen musikalischen Welten: Eben noch als "Papageno" in der Zauberflöte zu hören, erlebt man Frieder Pfeiffer im nächsten Moment als Pop- und Jazzsänger mit Hang zur Ballade.
Andreas Pfeiffer begann seinen Werdegang auf der klassischen Gitarre an der Musikschule Calw, sorgte aber bereits früh auch als Rockgitarrist für Aufmerksamkeit. Er studierte an der Musikhochschule Weimar Jazzgitarre und ist heute ein gefragter Sideman für unterschiedlichste musikalische Projekte in ganz Deutschland und darüber hinaus. Neue Welten auch hier: Inzwischen versorgt er auch Fernsehfilme mit seiner Musik.
Jan-Philipp Wiesmann (Schlagzeug) legte mit 13 die Trompete zur Seite, um sich hinters Schlagzeug zu setzen. Von da an kam er nicht mehr wirklich wieder hervor. Er wurde Mitglied im Jugendjazzorchester Baden-Württemberg und studierte an der Hochschule für Musik in Würzburg Jazz und Popularmusik. Mit eigenen Projekten als auch als Solist sammelte der junge Mann aus Backnang in der Folge nicht nur reichlich Konzerterfahrung, sondern auch einige Preise.
Karten nur an der Abendkasse zu 12 € / ermäßigt 8 € / Unterstützer 16 €
Schüler erhalten freien Eintritt
Einlass 19.30 Uhr